
Aha-Moment: Mit was darf man das Hochbeet nicht befüllen?
Ein Hochbeet ist ein geschlossenes System mit limitiertem Raum und begrenztem Nährstoffvorrat. Um gesunde Pflanzen und reiche Erträge zu sichern, ist es entscheidend, sowohl ungeeignete Befüllmaterialien als auch problematische Pflanzen und Pflanzkombinationen zu kennen und zu vermeiden.
1. Befüllung: Materialien, die nicht ins Hochbeet gehören
1.1 Giftige und problematische Holzarten
- Behandeltes Holz, lackierte oder lasierte Balken geben Schadstoffe ab und gehören nicht in den Beetkörper.
- Holz von Nadelbäumen (Tanne, Fichte) verrottet sehr langsam und kann die Erde übersäuern.
- Eibe, Thuja und Kirschlorbeer sind giftig und dürfen nicht in die Strauchschicht gelangen.
- Eichen- und Walnussholz enthalten Gerbsäuren, die den pH-Wert absenken und das Bodenleben beeinträchtigen.
1.2 Kranke, invasive und stark riechende Materialien
- Pflanzenreste mit Pilzbefall oder Schädlingen fördern die Ausbreitung von Krankheiten im Beet.
- Invasive Pflanzen (z. B. Drüsiges Springkraut) verdrängen andere Arten und stören das Gleichgewicht.
- Reste von Zwiebeln, Knoblauch oder stark riechenden Kräutern hemmen nützliche Insekten direkt im Beet; besser am Beetrand pflanzen.
- Zitrusfrüchte, Fleisch, Fisch und gekochte Speisereste ziehen Schädlinge an und faulen ungleichmäßig.
1.3 Kunststoffe, Metalle, Steine und Müll
- Plastikfolien, Kunststoffreste und sonstiger Müll zersetzen sich kaum und können Schadstoffe abgeben.
- Metallteile und -behälter rosten und verändern den Wärmehaushalt sowie die Wurzelgesundheit.
- Große Steine oder Felsbrocken behindern die Drainage und Wurzelentwicklung der Pflanzen.
- Salzhaltige oder chemisch kontaminierte Materialien stören die Bodenstruktur und Pflanzenaufnahme.
1.4 Frischer Tiermist und tierische Produkte
- Roher Dung von Tieren kann Krankheitserreger und Parasiten enthalten; nur reifen, gut kompostierten Mist verwenden.
- Fleisch- und Knochenreste ziehen Nagetiere an und gehören nicht in das bepflanzte Beet.
2. Pflanzen, die im Hochbeet problematisch sind
2.1 Platzraubende Gemüsearten
- Kürbis, Zucchini und Rhabarber wachsen stark und nehmen zu viel Fläche ein, sodass kleinere Pflanzen verdrängt werden.
- Rotkohl, Weißkohl, Stangenbohnen und Staudentomaten erreichen Höhen, die eher für Flachbeete geeignet sind.
2.2 Starkzehrer im ersten Jahr
- Starkzehrer (Kartoffeln, Kohl, Zucchini) verbrauchen im ersten Jahr zu viele Nährstoffe; sie sollten erst ab dem zweiten oder dritten Jahr ins Beet kommen.
2.3 Substrat mit Schwermetallen
- Bei erhöhter Bodenbelastung (z. B. Schwermetalle im Untergrund) nur speziell geprüftes, torffreies Hochbeeterde Substrat verwenden.
3. Grundsätzlich ungeeignete Befüllmaterialien
3.1 Gartenfolien, Sackleinen und Unkrautvlies
- Kunststoffbasierte Abdeckungen und Folienreste verschlechtern die Belüftung und Wasserführung im Beet.
- Beim Zerfall können Mikroplastikpartikel freigesetzt und ins Erdreich eingewaschen werden.
3.2 Übermäßiger Einsatz von Kaffeesatz und Teeresten
- Kleine Mengen von Kaffeesatz fördern kurzzeitig Stickstoff, in hoher Konzentration sorgen sie jedoch für Versauerung und hemmen Wurzelpilze.
- Teeblätter genauso nur dosiert einsetzen, sonst entsteht ein Staunässe-Risiko durch Verdichtung der Partikel.
3.3 Zitrusfruchtschalen und stark ölige Küchenreste
- Frucht- und Zitronenschalen geben ätherische Öle ab, die Regenwürmer und Mikrofauna vertreiben.
- Fettige Speiseabfälle ziehen Ratten und Waschbären an und stören das biologische Gleichgewicht im Beet.
3.4 Baustoffreste und mineralische Abfälle
- Zement- und Kalkreste erhöhen den pH-Wert stark und können Pflanzenwurzeln schädigen.
- Asche von behandeltem Holz oder kohlegebrannten Materialien enthält Schadstoffe und sollte nicht untergemischt werden.
4. Weitere Pflanzen und Substratmischungen, die man meidet
4.1 Alte Pflanzenerden und Torferden
- Reste aus Kübelpflanzenmärkten oder Billigtorf können Pflanzenschutzmittelrückstände und Unkrautsamen enthalten.
- Der alleinige Einsatz von torffreier Hochbeeterde schont Moore und minimiert Umweltbelastung.
4.2 Dickfleischige Blattreste und sukkulente Schnittreste
- Sukkulenten Blätter und dicke Blattteile verrotten sehr langsam und verursachen faulige Stellen, in denen Schimmelpilze gedeihen können.
4.3 Rückstände von Ölen, Lacken und Holzschutzmitteln
- Auch unbedenklich erscheinende Öle und Lasuren geben in feuchter Umgebung problematische Substanzen an die Erde ab.
- Beim Einsatz von Holzbalken im Beetaufbau darauf achten, dass diese unbehandelt und frei von chemischen Imprägnierungen sind.
Fazit
Ein Hochbeet bleibt leistungsfähig und gesund, wenn unerwünschte Materialien und Pflanzen konsequent ausgeschlossen werden. Giftstoffe, Krankheitserreger, ungeeignete Holzarten sowie Platzräuber und ungünstige Mischkulturen gehören ebenso nicht hinein wie Plastik, Metall und frischer Tiermist. Mit durchdachtem Schichtaufbau, Gründüngung und angepasster Fruchtfolge schaffen Sie optimale Bedingungen für eine reiche Ernte.